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GS am Baumschulenweg eröffnet

Erweiterte Einrichtung löst Begeisterung nicht nur bei den Kindern aus

v.r.: Senatorin f. Kinder und Bildung Sascha Aulepp, Schulleiter Lars Beulke; Geschäftsführerin v. Immobilien Bremen, Susanne Kirchmann und Projektleiter Uwe Lepand

Samuel aus der 4c findet die Klassenzimmer „Super Toll“. Malen meint: „Der Legoraum ist cool!“ Und Nora schreibt: „Ich mag die ganse Schule!“ Das Lob der Kinder gilt der neuen Grundschule am Baumschulenweg, die am 4. Oktober offiziell eröffnet worden ist. Ihre Kommentare, nachzulesen auf zahlreichen bunten Fähnchen, wiesen dabei den Weg in eine vierzügige Einrichtung, die aus einem sanierten Bestandsbau aus den 1960-er Jahren und dem soeben fertiggestellten Erweiterungsgebäude besteht.

Das Bauprojekt, das Bildungssenatorin Sascha Aulepp und IB-Geschäftsführerin Susanne Kirchmann in Anwesenheit vieler sichtlich beeindruckter Gäste seiner Bestimmung übergab, beruht auf einem Entwurf des Berliner Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten, das zuvor einen bundesweiten Wettbewerb für sich entschieden hatte. In gut dreijähriger, durch die Corona-Pandemie geprägter Bauzeit wurde der Bestandsbau durch einen zweigeschossigen Gebäudewinkel ergänzt, der an den vorhandenen Haupteingang anschließt.

Der Neubau erhielt in Anlehnung an das Bestandsgebäude eine ortstypische Ziegelfassade und bietet Platz für vier „Jahrgangs- oder Lernhäuser“, ausgestattet mit jeweils vier Klassen- und zwei Differenzierungsräumen, großen offenen Lernbereichen, Teamstützpunkten und Garderoben. Die hellen und flexiblen Räume bieten Platz für verschiedene Lernformen, zahlreiche Sichtverbindungen vermitteln ein großzügig und offen wirkendes Gesamtbild.

Dies gilt auch für den einladenden Eingangsbereich mit der saalartigen, vielseitig nutzbaren Fläche im 1. Obergeschoss. Ein Raum, in dem Ausstellungen, Konzerte oder Zusammenkünfte ebenso denkbar sind wie Basare oder Elternabende. Dank der planerischen Konzeption können derartige Veranstaltungen separiert von den Schulräumen ablaufen, weshalb es möglich ist, diesen Gebäudeteil auch externen Nutzergruppen zur Verfügung zu stellen. Blickfang ist hier eine aus vier Seilzügen bestehende und unterhalb der Raumdecke angebrachte und durch Mittel aus dem Programm „Kunst am Bau“ geförderte Installation des Berliner Künstlers Niklas Roy, die zu spielerischen Aktionen einlädt und bereits großen Anklang bei den Kindern gefunden hat.

Begeisterung löste bei ihnen auch die hölzerne „Wabenwand“ aus, die mit ihren gemütlichen Nischen zum Schmökern einlädt. Der neue Bewegungsraum überzeugt durch Kletterwand, Schaukel und Spielgeräte, die Zelte in den Lernbereichen bieten Möglichkeiten des räumlichen Rückzugs. Und die installierten Akustikdecken sorgen dafür, dass der Geräuschpegel in den Lernhäusern in deutlich vernehmbaren Grenzen gehalten wird. Obendrein ist das Obergeschoss der Schule nach dem Einbau eines Aufzuges im Neubau jetzt barrierefrei zu erreichen.

Das Bauvorhaben, das im März 2020 nach mehrjähriger Vorplanung mit dem Abriss abgängiger Gebäudeteile gestartet wurde, beinhaltete auch die grundlegende Sanierung der verbleibenden Bestandsgebäude. Sie bieten eine Nettogrundfläche von rund 1.500 m² und damit Platz für Fachräume, die Verwaltung und die Mensa. Die bereits vorhandene Photovoltaik-Anlage wurde nach Abschluss der Arbeiten wieder in Betrieb genommen. Der als energetisches Passivhaus konzipierte Neubau, der eine Nettogrundfläche von rund 3.000 m² aufweist, wurde analog des „Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen“ (BNB) mit Silber-Zertifizierung geplant und errichtet.

Für die Baumaßnahmen standen Immobilien Bremen rund 15 Mio. Euro zur Verfügung. Bei der Realisierung galt es, eine Reihe von Schwierigkeiten zu bewältigen. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es zu zeitlichen Verzögerungen, fehlende Fachkräfte bei den beauftragten Unternehmen, Materialengpässe und Preiserhöhungen lösten ebenfalls Probleme aus. Hinzu kamen unvorhersehbare Schäden und zusätzliche Arbeiten am Bestandsgebäude und die aufwändige Grundwasserabsenkung für den Bau des Technik-Kellers, in dem die Lüftungszentrale angesiedelt ist.

Während der Unterricht der etwa 400 Schülerinnen und Schüler bereits in den neuen Räumen stattfinden kann, laufen die Arbeiten rund um die Gebäude weiter. Nach ihrem Abschluss wird einer der pädagogischen Schwerpunkte der Schule – die Außenanlage mitsamt der Bereiche für Tiere (Bienen, Hühner und Schafe), Teich und Bauerngarten (Obst und Gemüse) – wieder zu einem wesentlichen Merkmal der Einrichtung werden.