Was sich bereits seit Monaten abzeichnete, nahm am 11. April 2023 konkrete Formen an.
An diesem Tag brachte der Bremer Senat eine Reihe von Maßnahmen zur Klimaschutzstrategie 2038 auf den Weg. Dafür stehen allein bis 2027 mehr als 2,5 Milliarden Euro aus dem Klimaschutzpaket bereit.
Die ersten Projekte aus den sogenannten Fastlanes (zu Deutsch: Überholspuren) wurden im Nachtragshaushalt 2023 beschlossen und zielen auf Verbesserungen im ÖPNV die Dekarbonisierung und klimaneutrale Transformation der Wirtschaft, den Ausbau des Fernwärmenetzes und die Sanierung des öffentlichen Gebäudebestands ab.
Hauptschwerpunkt der Fastlane "Sanierung öffentlichen Gebäudebestands" ist die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude des Bremer Sondervermögens Immobilien und Technik (SVIT) mit einem Budget von 600 Millionen Euro (bis 2027) sowie der Seestadt Bremerhaven, die bereits ab 2035 klimaneutral mit Energie versorgt werden sollen. Eine ambitionierte Zielsetzung und – bezogen auf die SVIT-Liegenschaften – eine weitere große Aufgabe für Immobilien Bremen!
Es gilt also, keine Zeit zu verlieren und auf der Fastlane unverzüglich Tempo zu machen. Dafür stehen bereits in diesem Jahr aus dem Nachtragshaushalt rund 62,4 Millionen Euro allein für die Gebäude des von Immobilien Bremen verwalteten Sondervermögens SVIT zur Verfügung, über deren Verteilung der Senator für Finanzen entscheidet.
Zum Gebäudebestand des SVIT zählen unter anderem Schulen, KiTas, Verwaltungsgebäude, Ortsämter und Turnhallen. Die Objekte wurden hinsichtlich ihrer Verbrauchswerte und Bausubstanzen überprüft. Die energetischen Maßnahmen umfassen alle Aspekte, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen. Sie werden in verschiedenen Maßnahmenpaketen zusammengefasst. Alle in das Programm aufgenommenen Gebäude weisen einen erhöhten Energieverbrauch auf und müssen zwingend energetisch saniert werden, um den CO2Ausstoß senken zu können. Dazu gehört beispielsweise das Bremer Staatsarchiv, weshalb Planungsmittel für die Sanierung in Höhe von etwa 300.000 Euro vorgesehen sind. Parallel zu den laufenden Planungen zur Erweiterung des Magazins soll damit die energetische Sanierung des Altbaus vorbereitet werden.
Weitere öffentliche Gebäude werden in dem ersten Maßnahmenplan für die Jahre 2023 bis ein schließlich 2027 berücksichtigt. Dazu gehören die Hochschulen mit 170 Millionen Euro Sanierungsvolumen und die Eigenbetriebe mit anberaumten 30 Millionen Euro Kosten. Diese Mittel werden für die Wärmedämmung, Ersatzbauten und weitere Energieeffizienzmaßnahmen eingesetzt.
Um das Ziel der klimaneutralen öffentlichen Gebäude ab 2035 zu erreichen, hat der Senat in seiner Sitzung vom 18. April 2023 ebenso die Anpassung ihrer Baustandards unter maßgeblicher Beteiligung von Immobilien Bremen beschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei die Wärmewende, das heißt der Wechsel von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern. An erster Stelle soll hier Fernwärme genutzt werden. Ist dies nicht möglich, sollen Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Die neuen Baustandards sehen zudem vor, dass Neubauten künftig nach Effizienzhaus 40 Standard errichtet werden. Hinzu kommen höhere Anforderungen an den Wärmeschutz und die Belüftung. Für die Dächer von Neubauten wird die Vollbelegung mit Photovoltaik (PV) angestrebt, die Mindestanforderung der dafür nutzbaren Bruttodachfläche liegt bei 50 Prozent. Bei der Planung soll darauf geachtet werden, dass eine möglichst große Fläche für eine PV-Anlage nutzbar ist.
Auch bei der Sanierung öffentlicher Gebäude soll künftig der EH 40Standard erreicht werden. Grundsätzlich gilt, dass die Sanierung eines Gebäudes dem Abriss und anschließenden Neubau vorgezogen wird.
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