Noch herrscht Einzugsstress in der Grundschule Alter Postweg, die nun am Jakobsberg ihr neues Zuhause gefunden hat. Lehrerinnen und Lehrer tragen Umzugskartons, räumen Regale ein und hängen bunte Bilder an die Wände. Morgen beginnt für die Schülerinnen und Schüler das neue Schuljahr. "Das Schulgebäude hat Immobilien Bremen termingerecht fertig gestellt", betont Finanzsenator Dietmar Strehl. "Unter Hochdruck ist hier ein Lernort entstanden, der in den kommenden Tagen mit Leben gefüllt wird. Die Kinder finden hier gute Lernbedingungen in einer tollen Umgebung. Welche Grundschule sonst in Bremen kann schon einen Blick auf die Weser bieten?" Die Schule liegt direkt hinter dem Hastedter Osterdeich, neben einem Sportverein.
"Die Aufgabe für Immobilien Bremen war keine leichte" fasst die Geschäftsführerin Susanne Kirchmann zusammen. "Ein Schulbau in so kurzer Zeit, in einem Bereich, der eigentlich dem Hochwasserschutz unterliegt, ist für uns eine einmalige Herausforderung gewesen. Ich freue mich, dass unser Team in guter Zusammenarbeit mit den beteiligten Genehmigungs-behörden alle Hindernisse gemeistert hat und wir heute vor diesem tollen Schulgebäude stehen". In nur 14 Monaten hat der stadtbremische Eigenbetrieb Immobilien Bremen das Schulgebäude in Mobilbauweise errichtet. Zu Beginn musste das Gelände zunächst vom alten Eissportstadion geräumt werden. Mehr als 8000 Kubikmeter Sand wurden aufgefüllt, das entspricht 800 Lkw-Ladungen. Dazu die Projektleiterin von Immobilien Bremen, Christina Berding: "Das Gelände der ehemaligen Eissportfläche mit seitlicher Tribünenanlage lag gegenüber dem Straßenniveau mehr als 2,00 Meter tiefer und musste daher mit Sand aufgefüllt werden. Das war die Voraussetzung einerseits für den Aufbau der Mobilbauanlage und andererseits für die barrierefreie Erschließung des neuen Schulstandortes am Jakobsberg".
Entstanden ist eine Grundschule für etwa 260 Kinder. Auf zwei Etagen befinden sich nicht nur Klassenräume. Auch Differenzierungsräume haben in dem Bau Platz. Insgesamt hat das Projekt 6,8 Millionen Euro gekostet. Der Schulleiter Sebastian Gerber freut sich über eine helle, freundliche Atmosphäre: "Was hier entstanden ist, ist ein luftiger Bau, der Platz, Licht und viel Raum für unsere pädagogische Arbeit bietet. Ich freue mich, dass wir die kommenden Jahre hier sein werden. Voraussichtlich wird ja mindestens ein Jahrgang die gesamte Grundschulzeit am Jakobsberg verbringen."
Der Interimsbau am Jakobsberg wurde notwendig, weil die Grundschule am Alten Postweg in die Jahre gekommen und stark baufällig geworden ist. Im März vergangenen Jahres ergaben regelmäßige bautechnische Prüfungen, dass die Tragfähigkeit des zum Teil über einhundert Jahre alten Schulgebäudes nicht mehr gegeben ist. Das Gebäude konnte noch für eine kurze Zeit stabilisiert werden, wird nun aber abgerissen. Ein Neubau ist in Planung. Für die Übergangszeit werden die Schülerinnen und Schüler nun am Jakobsberg unterrichtet.