Ein in auffälligem Weinrot gestrichenes Gebäude mit „tanzenden“ Fenstern, aus dem ein gelber Würfel herausspringt – das neue Kinder- und Jugendhaus Hemelingen an der Hemelinger Heerstraße 116 zieht alle Blicke auf sich. Nach einjähriger Bauzeit kann Peter Hoffmann, Abteilungsleiter Projektsteuerung Bau von Immobilien Bremen, am kommenden Montag (21. September) in Anwesenheit von Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter die Schlüssel für die unkonventionell gestaltete Einrichtung an die künftigen Nutzer übergeben.
Die St. Petri Kinder- und Jugendhilfe wird das neue „Freizi“ im Auftrag des Amtes für Soziale Dienste betreiben. Dabei wird der Schwerpunkt auf Spiel, Sport und Bewegung gelegt, weshalb eine enge Kooperation mit der benachbarten Bezirkssportanlage Hemelingen angestrebt wird. Schon aus diesem Grund wurden Duschen und Umkleideräume in das rund 460 Quadratmeter große Gebäude integriert, das Immobilien Bremen nach Plänen der Architektin Ranke (Gesellschaft für Stadtentwicklung) realisiert hat. Die Ausführungsplanung und Bauleitung war dem Architektenbüro Bruns & Hayungs übertragen worden.
Mit einem finanziellen Aufwand von 1,08 Millionen Euro, die aus Zuschussmitteln unterschiedlicher Programme (WiN/Soziale Stadt, Aktionsprogramm 2010, Kinder- und Jugendstiftung, Impulsprogramm) sowie aus Wettmitteln stammen, entstand ein eingeschossiger Baukörper in Form eines ruhigen Rechtecks, das einen asymmetrisch eingestellten Saal umgibt. Eine Glasfront mit würfelförmigem Windfang prägt den Eingang, verglaste Nischen und die versetzt in die Fassade eingefügten, „tanzenden“ Fenster ermöglichen den Blick in die Räume.
Der mit Discotechnik, mobiler Bühne und Spiegelwand ausgestattete Saal kann von Tanz-, Bewegungs- und Musikgruppen genutzt werden. Hier haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit zu feiern oder Tischtennis zu spielen, während sie in den Foyers mit Tresen, Sofas und Tischfußball eine eher ruhige Atmosphäre erwartet. Kreativ-, Musik-, PC- und Gruppenräume komplettieren das Angebot. Hinzu kommt eine separate Küche mit Essplatz, damit die jungen Besucher wie in einem Hort Mittagessen, Hausaufgaben erledigen und spielen können. Die letzten noch fehlenden Möbel werden in Kürze angeliefert.
Die beteiligten Planer und Architekten hatten das räumliche Konzept im Vorfeld zusammen interessierten Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 24 Jahren entwickelt. Im Rahmen mehrerer Workshops wurde etwa über Innenausbau, Materialwahl oder Farbgebung diskutiert und den künftigen Nutzern somit die Möglichkeit eröffnet, die Gestaltung „ihres Freizis“ mitzubestimmen.
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